Depressionen gehören zu den am häufigsten vorkommenden psychischen Erkrankungen weltweit. Häufig denkt man dabei an emotionale Symptome wie Traurigkeit oder Antriebslosigkeit, doch viele Betroffene leiden auch an körperlichen Beschwerden.
Was sind die drei Hauptsymptome einer Depression?
Eine Depression zeigt sich durch eine Vielzahl von Symptomen, von denen drei als besonders charakteristisch gelten:
- Anhaltende Niedergeschlagenheit: Menschen, die an einer Depression leiden, verspüren oft eine tiefe und anhaltende Traurigkeit. Dieses Gefühl kann überwältigend und schwer zu erklären sein, da es nicht unbedingt auf äußere Umstände zurückzuführen ist. Viele Betroffene beschreiben das Gefühl als „innere Leere“.
- Verlust des Interesses und der Freude: Aktivitäten, die früher Spaß gemacht haben oder wichtig waren, verlieren für depressive Menschen ihren Reiz. Dieser Rückzug kann soziale Kontakte, Hobbys oder sogar den Beruf betreffen.
- Antriebslosigkeit und Erschöpfung: Betroffene fühlen sich oft dauerhaft erschöpft und antriebslos. Selbst alltägliche Aufgaben erscheinen überwältigend. Diese Müdigkeit ist nicht nur psychisch, sondern wirkt sich auch körperlich aus und kann zu einer allgemeinen Schwäche führen.
Was sind körperliche Symptome bei einer Depression?
Depressionen manifestieren sich oft auch durch körperliche Symptome, die sowohl direkt als auch indirekt durch die psychische Belastung verursacht werden. Häufige körperliche Anzeichen sind:
- Chronische Müdigkeit und Schlafstörungen: Depressive Menschen leiden oft unter Schlaflosigkeit oder schlafen zu viel. Beides kann den Körper erschöpfen und zu langfristiger Müdigkeit führen.
- Appetitveränderungen: Viele Betroffene berichten von einem veränderten Essverhalten. Während manche ihren Appetit verlieren und Gewicht abnehmen, essen andere vermehrt, was zu einer Gewichtszunahme führen kann.
- Verdauungsprobleme: Depressionen beeinflussen das Verdauungssystem. Blähungen, Verstopfung oder Durchfall sind häufige Begleiterscheinungen.
- Kopfschmerzen: Migräne und Spannungskopfschmerzen treten bei depressiven Patienten häufig auf. Diese Schmerzen können chronisch werden und den Alltag zusätzlich erschweren.
- Schwindel und Benommenheit: Einige Betroffene berichten von einem Gefühl der Benommenheit oder einem unsicheren Gleichgewichtssinn.
Was passiert im Körper bei einer Depression?
Eine Depression geht mit tiefgreifenden Veränderungen im Körper einher, insbesondere im Gehirn. Botenstoffe wie Serotonin, Dopamin und Noradrenalin, die als Neurotransmitter fungieren, sind aus dem Gleichgewicht geraten. Diese Substanzen beeinflussen nicht nur die Stimmung, sondern auch viele körperliche Prozesse wie den Schlaf-Wach-Rhythmus, den Appetit und das Schmerzempfinden.
Zusätzlich wird bei einer Depression häufig ein erhöhter Spiegel des Stresshormons Cortisol gemessen. Cortisol kann auf Dauer zu Entzündungsprozessen im Körper führen, die wiederum weitere körperliche Symptome wie Schmerzen oder Schwäche verursachen. Die psychische Anspannung wirkt sich also direkt auf den Körper aus und kann über längere Zeit hinweg das Immunsystem schwächen.
Hat man bei Depressionen körperliche Schmerzen?
Ja, viele Menschen mit Depressionen leiden unter körperlichen Schmerzen. Diese Schmerzen können sich in unterschiedlicher Form und Intensität äußern. Besonders häufig treten dabei:
- Rückenschmerzen
- Muskelschmerzen
- Gelenkschmerzen
auf. Diese Beschwerden werden häufig nicht sofort mit der Depression in Verbindung gebracht, da sie wie typische körperliche Erkrankungen wirken. Es wird jedoch vermutet, dass die veränderte Aktivität der Neurotransmitter im Gehirn auch das Schmerzempfinden beeinflusst, sodass Schmerzsignale verstärkt wahrgenommen werden.
Schwere Depression – körperliche Symptome
Bei einer schweren Depression sind die körperlichen Symptome oft besonders ausgeprägt. Zu den oben genannten Beschwerden kommen oft noch extreme körperliche Erschöpfung, Bewegungsunfähigkeit und starke Schlafprobleme hinzu. In einigen Fällen entwickelt sich eine sogenannte psychomotorische Verlangsamung, bei der Betroffene sowohl geistig als auch körperlich langsamer reagieren.
Manche Betroffene haben das Gefühl, dass ihr Körper „versagt“, was das Gefühl der Hilflosigkeit und Hoffnungslosigkeit verstärken kann. In extremen Fällen können auch Herz-Kreislauf-Probleme oder Atembeschwerden auftreten.
Versteckte Depression – körperliche Symptome
Eine versteckte Depression, auch als atypische Depression bezeichnet, ist eine Form der Depression, bei der die typischen emotionalen Symptome nicht so stark in den Vordergrund treten. Stattdessen äußert sich die Krankheit häufig in Form von körperlichen Beschwerden, die keinen offensichtlichen medizinischen Grund haben. Betroffene leiden oft an:
- Chronischen Schmerzen ohne erklärbare Ursache
- Erschöpfung und Antriebslosigkeit
- Appetitlosigkeit oder Heißhunger
- Schlafstörungen
Diese Form der Depression bleibt häufig lange unerkannt, da die körperlichen Symptome im Vordergrund stehen und Patienten oft erst nach zahlreichen Arztbesuchen die richtige Diagnose erhalten.
Wie machen sich Depressionen körperlich bemerkbar
Depressionen sind weit mehr als „nur“ psychische Erkrankungen – sie betreffen den gesamten Körper. Körperliche Symptome wie Schmerzen, Erschöpfung und Verdauungsprobleme sind häufig Begleiterscheinungen, die oft übersehen werden. Das Bewusstsein darüber, wie sich Depressionen körperlich bemerkbar machen, ist entscheidend, um die Krankheit frühzeitig zu erkennen und effektiv zu behandeln.
Weiterführende Informationen zu Depressionen
Die Anzeichen einer Depression Quelle: LVR-Dezernat Klinikverbund und Verbund Heilpädagogischer Hilfen
Wie Coaching in unterschiedlichen Lebenssituationen hilft. Mehr Klarheit, weniger Stress.