Im Jahr 2024 waren die Reisetrends eine Mischung aus Eskapismus und Nervosität. Während einige Reisende die Gelegenheit nutzten, die Schauplätze ihrer Lieblingsserien auf Netflix zu besuchen, versuchten andere, ihren Dopaminspiegel zu senken, indem sie sich dem von den sozialen Medien angeheizten „Raw Dogging“-Trend anschlossen. Als die Besorgnis über Overtourism zunahm, begannen Reisende nach weniger bekannten Alternativen zu suchen und folgten dem Trend des „Destination Dupe“. Das Jahr war auch durch ein wachsendes Interesse an Himmelsschauspielen gekennzeichnet, wobei die Aurora Borealis ein spektakuläres Schauspiel bot. Reisetrends werden auch weiterhin unsere Reiselust prägen, und 2025 wird keine Ausnahme sein.
Verantwortungsvoller Tourismus und innovative Reiseerlebnisse
Wenn wir einen Blick auf die Reisetrends im Jahr 2025 werfen, können wir einen anhaltenden Fokus auf nachhaltige Praktiken, verantwortungsvollen Tourismus und innovative Reiseerlebnisse erwarten. Von Abenteuern abseits der Zivilisation bis hin zu den nächsten Top-Reisezielen wie Afrika – die Zukunft des Reisens ist voller spannender Möglichkeiten.
Sport- und Musiktourismus werden zum „dynamischen Duo“
Der Trend, den Lieblingssportteams oder -künstlern rund um die Welt zu folgen, ist bei Reisenden so beliebt wie nie zuvor. Allein der Sporttourismus hatte im Jahr 2023 einen Wert von sage und schreibe 564,7 Milliarden USD (ca. 46,87 Billionen INR) und soll bis 2032 einen Wert von 1,33 Billionen USD (ca. 1.104,56 Millionen INR) erreichen. Auch der Musiktourismus ist auf dem Vormarsch und soll bis 2032 einen Wert von 13,8 Milliarden USD (ca. 1,15 Billionen INR) erreichen.
Sportfans geben besonders viel Geld aus
Warum sind Fans so begeistert von diesen Erlebnissen? Sumit Prakash, Country Director von Collinson International, erklärt: „Fans reisen nicht nur mehr, sie sind auch bereit, viel Geld auszugeben, um ihre Reisen zu etwas ganz Besonderem zu machen, da sie glauben, dass dies ein einmaliges Erlebnis ist. Sportfans geben besonders viel Geld aus, mehr als die Hälfte von ihnen gibt mehr als 500 USD (ca. 41.500 INR) pro Reise aus. Jüngere Reisende im Alter von 25 bis 34 Jahren sind am enthusiastischsten und geben oft mehr als 1.000 USD (ca. 83.000 INR) pro Reise für Sport- und Musikveranstaltungen aus.“
Angesichts der zahlreichen für 2025 geplanten Konzerte und Sportveranstaltungen geht Mohak Nahta, Gründer von Atlys, davon aus, dass die Nachfrage weiter steigen wird. „Wir haben in den letzten Jahren ein enormes Wachstum erlebt“, sagt er. „Taylor Swifts Eras Tour hat zu einem Anstieg der Visaanträge um 20 Prozent geführt, und Coldplays Konzerte in Singapur und Paris haben zu einem deutlichen Anstieg des Tourismus geführt.“
Während die Welt gespannt auf Events im Jahr 2025 wartet, wie etwa Coldplays „Music of the Spheres“-Welttournee durch Städte wie Mumbai, Abu Dhabi, Melbourne, Sydney, Auckland, Hongkong und Seoul, ist klar, dass Sport- und Musiktourismus ein treibender Trend in der Reisebranche bleiben wird.
Der Wellness-Tourismus steht vor einem „Aufschwung“
Der Wellnesstourismus , einst ein Nischen-Reisetrend, hat in den letzten Jahren einen Aufschwung erlebt. Mit Beginn des Jahres 2025 steht dieser Sektor vor einer Neuausrichtung, bei der futuristische Elemente wie KI-gestütztes Biohacking, koffeinhaltige Nap-a-Latte-Getränke, vibroakustische Therapie und mehr einbezogen werden.
Biohacking – Schrittweise Änderungen am Lebensstil und der Ernährung
Mark Sands, Vizepräsident für Wellness bei Six Senses Hotels Resorts Spas, erklärt den Wandel: „Beim Biohacking werden kleine, schrittweise Änderungen am Lebensstil und an der Ernährung vorgenommen, die das Denken und Fühlen der Gäste erheblich beeinflussen können. Dazu gehört alles von gehirnfördernden Getränken bis hin zu Kryotherapie und Kompressionsstiefeln. Wir haben schon immer an diesen Ansatz geglaubt, aber durch die verstärkte Konzentration auf Biohacking können wir unsere Gäste besser dabei unterstützen, gesünder, fitter und länger zu leben.“
Set-Jetting sorgt für einen Wiedereintritt mit Starbesetzung
Von St. Abbs, Schottland, das in „Avengers: Endgame“ zum neuen Asgard wird, über das Headland Hotel in Cornwall, das in „Hexen hexen“ (1990) den Hexenkongress ausrichtet, bis hin zu Jordaniens Wadi Rum, das in „Dune“ die dramatische Wüstenlandschaft für Arrakis liefert – Drehorte locken schon seit langem Besucher an, die von den üblichen Touristenrouten abweichen. Aber warum nimmt der Trend zum Set-Jetting – ein Wortspiel mit „Jet-Setting“ – so schnell Fahrt auf?
„Set-Jetting bietet eine einzigartige Möglichkeit, mit den Geschichten in Kontakt zu treten, die wir lieben“, sagt Brad Edman, Market Vice President für Thailand, Kambodscha und Myanmar bei Marriott International. „Durch den Besuch von Drehorten können Reisende in die Szenen eintauchen, die sie auf der Leinwand bewundert haben.“
Bleisure-Reisen werden auf hybride Arbeitspläne setzen
Der Trend, Arbeit und Freizeit zu verbinden, bekannt als „ Bleisure-Reisen “, hat seit Anfang der 2020er Jahre stark an Popularität gewonnen und zeigt keine Anzeichen einer Verlangsamung. Mit dem Aufkommen von Fernarbeit und flexiblen Arbeitszeiten haben Berufstätige jetzt beispiellose Möglichkeiten, neue Reiseziele zu erkunden und gleichzeitig ihren Arbeitsverpflichtungen nachzukommen. Selbst kleine Gesten wie der Austausch des Hotelfrühstücks gegen lokale Küche können einer Geschäftsreise einen Hauch von Abenteuer verleihen. Rikant Pittie, Mitbegründer von EaseMyTrip, stellt fest, dass jüngere Generationen, insbesondere Millennials und die Generation Z, Bleisure-Reisen mit Begeisterung annehmen. Diese Digital Natives betrachten Arbeit und Freizeit als miteinander verbunden und verlängern Geschäftsreisen eher, um neue Reiseziele zu erkunden. Sie arbeiten gerne von verschiedenen Standorten aus und nutzen Technologie, um unterwegs produktiv zu bleiben.
Coolcations werden immer beliebter
Die anhaltende Suche nach einem wirklich kühlen Urlaub am Wasser – ein saisonaler Reisetrend – wird auch 2025 ganz oben auf der Agenda stehen, und „Coolcations“ zeigen keine Anzeichen eines Abflauens. „Wasser ist nicht länger die Kulisse, sondern das Hauptereignis. Eine Mehrheit (51 Prozent) der Reisenden ist der Meinung, dass der Klimawandel ihre Urlaubsplanung im Jahr 2024 beeinflussen wird, während über die Hälfte (56 Prozent) in Reiseziele reisen möchte, um sich abzukühlen, da die Temperaturen in der Nähe ihres Zuhauses in die Höhe schnellen“, bemerkt Santosh Kumar, Country Manager für Indien, Sri Lanka, Malediven und Indonesien bei Booking.com.
Moderne Wellness-Retreats, Eistherapie und Wasserklangbäder
„Dies hat zu einem Anstieg des Wassertourismus geführt, der die Hitze lindert und den Reisenden hilft, ihre Sorgen abzuwaschen. Drei Viertel (75 Prozent) der Reisenden weltweit haben das Gefühl, dass die Nähe zum Wasser sie sofort entspannter macht, während 36 Prozent dieses Jahr an einem Wasserurlaub interessiert sind. Dieser Trend ebnet auch den Weg für moderne Wellness-Retreats, die Eistherapie, Wasserklangbäder, Schneemeditation und Floating-Yoga für Reisende umfassen, die auf ihren Reisen Wellness und Erholung suchen.“
Da die globale Tourismusbranche mit Overtourism zu kämpfen hat, konzentrieren sich die Veranstalter zunehmend darauf, einzigartige und nachhaltige Reiseerlebnisse anzubieten. Über die Standardoptionen bei der Buchung von Gruppenreisen hinaus suchen Reisende nach Zielen abseits der ausgetretenen Pfade. Der Trend des „nicht angesagten“ Reisens gewinnt an Dynamik, da Reisende weniger bekannte Ziele erkunden und im Jahr 2025 zu einem verantwortungsvollen Tourismus beitragen möchten.
Intrepid Travel ist mit seiner „Not Hot List“ führend und bietet vier neue Reiserouten nach Grönland, Ghana, in die Mongolei und nach Australien. Diese Reiseziele bieten einzigartige Erlebnisse und tragen dazu bei, den Druck auf beliebte Touristenziele zu verringern. Rama Mahendru, Country General Manager von Intrepid Travel India, erklärt das Engagement des Unternehmens für nachhaltigen Tourismus. „Bevor wir neue Reiserouten einführen, führen wir gründliche Recherchen und Bewertungen durch, um minimale Auswirkungen auf die Umwelt sicherzustellen und die lokalen Gemeinden zu unterstützen. Indem wir vielfältige Erlebnisse anbieten, möchten wir den Druck auf beliebte Touristenziele verringern und Reisenden authentische und bedeutungsvolle Reisen bieten.“
Ein gemütliches Nickerchen am Morgen oder ein ganzer Tag der Entspannung
Der neueste Reisetrend für 2025 ist „Hurkle-Durkling“ – ein alter schottischer Begriff für gemütliches Faulenzen im Bett. Dieser Trend, der in den sozialen Medien populär gemacht wurde, findet Anklang bei Reisenden, die ein entspannteres und erholsameres Urlaubserlebnis suchen. Ob ein gemütliches Nickerchen am Morgen oder ein ganzer Tag der Entspannung, es gibt keine Grenzen, wie Sie „Hurkle-Durkling“ genießen können. Dieser Trend gewinnt an Popularität, da Reisende zunehmend Ruhe gegenüber vollgepackten Reiseplänen bevorzugen. Chris Silcock, President of Global Brands and Commercial Services bei Hilton, stimmt dem zu und merkt an, dass „Hurkle-Durkling“ besonders für jüngere Generationen attraktiv ist.
Laut Hiltons Untersuchungen genießt ein Fünftel der Reisenden weltweit im Urlaub das „Hurkle-Durkling“, aber die jüngeren Generationen sind von diesem Trend noch begeisterter. Rund 30 Prozent der Zillennials (die zwischen 1990 und 2000 Geborenen) pflegen diese Freizeitbeschäftigung, verglichen mit 11 Prozent der Generation Z und der Babyboomer. Dies deutet darauf hin, dass für viele jüngere Reisende Entspannung und Auszeit wichtiger sind als die Jagd nach „instagramtauglichen“ Erlebnissen.
Nüchterner Tourismus wird 2025 der Mittelpunkt der Reisetrendparty sein
Als der Trend „kein und wenig Alkohol“ 2024 die alkoholische Getränkebranche eroberte, war seine Auswirkung auf das Gastgewerbe und den Tourismus bereits 2023 absehbar. Bobby Carey, Creative Director bei Proof Creative, glaubt, dass das Projekt Red Sea Global in Saudi-Arabien ein Paradebeispiel für diesen Trend ist. Mit Plänen für 50 Hotels auf 22 Inseln und sechs Standorten im Landesinneren sind diese „Malediven im Nahen Osten“ bereit, zu einem Zentrum für nüchternen Tourismus zu werden. Carey hebt das St. Regis Red Sea Resort und Nujuma, ein Ritz-Carlton Reserve, als Beispiele für Hotels hervor, die den Trend „kein und wenig Alkohol“ erfolgreich in ihr Angebot integriert haben. „Weltweit bitten uns Hotels, nicht nur Konzepte zu entwickeln, sondern sie auch zukunftssicher zu machen, da dieser Marktsektor weiter wächst“, betont er.
Die Nachfrage nach kulinarischem Tourismus wird überkochen
Kulinarischer Tourismus ist nicht länger eine Nebensache. Reisende suchen aktiv nach einzigartigen kulinarischen Erlebnissen, um ihr Verständnis für ein Reiseziel zu vertiefen. Von mit Michelin-Sternen ausgezeichneten Restaurants bis hin zu lokalen Food-Festivals werden kulinarische Erlebnisse zu einem zentralen Thema des Reisens. Reisende investieren Zeit und Ressourcen, um neue Geschmacksrichtungen zu entdecken und die Geschichten dahinter zu entdecken. Aditi Dugar, Gründerin und Direktorin des Masque Restaurants, glaubt, dass 2025 ein Jahr des kulinarischen Tourismus sein wird. „Wir stehen in Bezug auf Essen wirklich an einem interessanten Wendepunkt. Unsere Gaumen suchen nach aufregenden neuen Geschmacksrichtungen und den Geschichten und Erlebnissen, die damit einhergehen.“
Dugars Erfahrung mit Masques erstem Chefkoch, Chef Prateek, festigte ihren Glauben daran, dass Essen ein Reiseziel ins Rampenlicht rücken kann. Das Degustationsmenü im Masque (in einer alten Baumwollspinnerei in Mumbai) wurde 2016 angeboten, als es nur wenige andere taten. „Es führte viele Reisende in die Komplexität und den Reichtum der indischen Küche ein.“ Chef Prateek setzt diesen Ansatz im Naar fort, einem kulinarischen Reiseziel in Himachal Pradesh. Indem er lokale Zutaten und Techniken in den Vordergrund stellt, erzählt er die Geschichte der Himalaya-Region anhand ihrer Küche.
T+Ls Trendziele für 2025
Zwischen aufschlussreichen Gesprächen und der Veröffentlichung heißer Statistiken zu allen heißen Trends haben wir die führenden Köpfe, die uns bei der Erstellung der Reisetrendprognose geholfen haben, gebeten , die Namen der Reiseziele zu nennen, von denen sie glauben, dass sie im Jahr 2025 groß rauskommen werden.
Grönland
Es fühlt sich nicht richtig an, Grönland, die größte seit 2.500 v. Chr. bewohnte Insel der Welt, als unterbewertet abzustempeln. Aber da große Teile des von Dänemark abhängigen Territoriums noch unberührt sind, ist es für klimabewusste Entdecker und Entdecker abseits ausgetretener Pfade umso verlockender – eine Kategorie, die wir im Jahr 2025 wachsen sehen werden.
Borneo
Borneo, eine weitere beeindruckende Insel in Südostasien – die drittgrößte Insel der Welt – ist für ihre äquatoriale Regenwaldkultur und ihre Meeresfrüchte-Laksas bekannt.
Oslo
Ein klassisches Reiseziel, dem ein halbes Dutzend Experten für eine dominierende Rückkehr im Jahr 2025 voraussagen, mit Anime-artigen Skipisten und Uferpromenaden, die kaum davon überzeugt werden müssen, sie zu besuchen.
Kasachstan
Im Jahr 2023 verzeichnete das Land einen massiven Aufschwung in seiner Tourismuswirtschaft, der von 4,7 Millionen im Jahr 2022 auf 9,2 Millionen anstieg. Und jetzt, mit der kürzlich angekündigten visumfreien Einreise, dem Visum bei Ankunft und dem ETA-Zugang zu 79 Ländern, werden Kasachstans reiche Nomadengeschichte und seine Binnenhügellandschaften weitere Rekorde brechen.
Ghana
Ghana wird oft als die „beste Einführung“ in Afrika und seine Kultur angepriesen. Seine hektischen Städte, sein unwirkliches Hinterland und seine köstliche Schokolade (das darf man nicht vergessen) haben dazu beigetragen, das Land auf der Landkarte der gängigen westafrikanischen Reiseziele populär zu machen.
FAQ: Was ist Bleisure-Reisen und warum wird es im Jahr 2025 im Trend liegen?
Diese Reisekategorie ist eine hybride Kombination aus Geschäft und Freizeit und umfasst in der Regel einen Ausgleich zwischen Geschäftsreisen und Freizeitaktivitäten. Da die Belegschaft zunehmend flexible Arbeitsvereinbarungen und Vorteile wie Telearbeit nutzt, nutzen Geschäftsreisende jede Gelegenheit, alte und neue Reiseziele kennenzulernen – was zu ihrer potenziellen Popularität im Jahr 2025 beiträgt.
