Wie erkennt man Fieber? – Ab wann spricht man von erhöhter Temperatur?
Fieber ist ein häufiges Symptom vieler Erkrankungen und eine natürliche Reaktion des Körpers, um Infektionen zu bekämpfen. Doch ab wann genau spricht man von Fieber und wie erkennt man es? Um diese Fragen zu beantworten, ist es wichtig, sich mit den Grundlagen der Körpertemperatur und ihrer Messung auseinanderzusetzen.
Die normale Körpertemperatur eines Menschen liegt im Durchschnitt bei etwa 36,5 bis 37,5 Grad Celsius. Diese Temperatur kann allerdings von Person zu Person leicht variieren und ist auch abhängig vom Tagesverlauf, Geschlecht, Alter, körperlicher Aktivität und sogar von der Phase des Menstruationszyklus bei Frauen. Generell gilt jedoch eine Temperaturerhöhung über 37,5 Grad Celsius im Ruhezustand als erhöhte Temperatur, und Werte ab 38,0 Grad Celsius gelten als Fieber.
Um eine genaue Temperaturmessung vorzunehmen, gibt es verschiedene Methoden und Messinstrumente. Zu den gängigsten gehören das klassische Quecksilber- oder Digitalthermometer, das oral (im Mund), axillar (unter der Achsel), rektal (im After) oder tympanal (im Ohr) eingesetzt wird. Infrarot-Thermometer, die berührungslos an der Stirn angewendet werden, erfreuen sich ebenfalls zunehmender Beliebtheit. Die rektale Messung gilt als besonders zuverlässig und zeigt in der Regel die genauesten Werte.
Neben der Temperaturmessung gibt es noch weitere Anzeichen, die auf Fieber hinweisen können. Zu diesen Symptomen zählen Schüttelfrost, vermehrtes Schwitzen, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Gliederschmerzen, ein Gefühl der Mattigkeit und verminderter Appetit. Weiterhin können auch Rötungen der Haut, eine erhöhte Herzfrequenz, schnelleres Atmen und, vor allem bei Kindern, Krampfanfälle auftreten.
Fieber sollte nicht einfach als Krankheit betrachtet werden, sondern vielmehr als Symptom und Teil der Immunantwort des Körpers. Es hilft den Körper, die Aktivität von Immunzellen zu erhöhen und die Vermehrung von Viren und Bakterien einzudämmen. In den meisten Fällen ist Fieber ein vorübergehender Zustand, der selbstständig wieder abklingt oder mit Fiebersenkenden Mitteln behandelt werden kann.
Es ist wichtig, Fieber im Zusammenhang mit anderen Symptomen zu betrachten. Leichte erhöhte Temperaturen können etwa bei einer Erkältung oder nach anstrengender körperlicher Betätigung auftreten, während hohes Fieber ein Warnsignal für ernsthafte Infektionen wie Grippe, Pneumonie oder Meningitis sein kann. Chronisches Fieber könnte eine länger andauernde Erkrankung wie Tuberkulose oder Autoimmunerkrankungen anzeigen.
Wann sollte man bei Fieber ärztlichen Rat einholen? Säuglinge und Kleinkinder mit Fieber sollten unbedingt einem Arzt vorgestellt werden. Bei Erwachsenen gilt: Bei Fieber über 39,0 Grad Celsius, wenn das Fieber länger als drei Tage anhält oder wenn zusätzliche Symptome wie Hautausschläge, starke Kopfschmerzen, Schmerzen beim Urinieren oder Kurzatmigkeit auftreten, sollte medizinische Hilfe in Anspruch genommen werden.
Für die Selbstbehandlung von Fieber werden häufig fiebersenkende Medikamente wie Paracetamol oder Ibuprofen empfohlen. Es ist aber wesentlich, die dosierungs- und einnahmeanweisungen zu beachten, um Nebenwirkungen zu vermeiden. Zusätzlich können Hausmittel wie Wadenwickel, ausreichende Flüssigkeitszufuhr und Ruhe helfen, die Temperatur zu senken und das Allgemeinbefinden zu verbessern.
Bei der Entfieberung ist es wichtig, den Körper nicht abrupt abzukühlen, um den Kreislauf nicht zu belasten. Stattdessen sollte die Körpertemperatur langsam gesenkt werden. Es ist ebenso zentral, während einer Fieberepisode auf eine geeignete Zufuhr von Flüssigkeiten und Elektrolyten zu achten, um Dehydration zu vermeiden.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass eine erhöhte Temperatur ein Anzeichen für eine Reihe von Bedingungen sein kann. Die Erkennung von Fieber basiert auf einer sorgfältigen Temperaturmessung und der Beobachtung zusätzlicher Symptome. Bei Unsicherheiten oder schweren Symptomen sollte immer ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden. Es ist wichtig, den eigenen Körper zu kennen und auf seine Signale zu achten, um auf eine erhöhte Temperatur oder Fieber rechtzeitig reagieren zu können.